Fatima-Ferreira-Briza
© Wolfgang R. Fürst

Internationaler Hauptpreis für Wissenschaft & Forschung 2009

Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Fatima Ferreira-Briza

Fatima Ferreira-Briza wurde 1959 in Cachoeira de Goias in Brasilien geboren. Gemeinsam mit ihren zwei Geschwistern wurde sie von ihrer Mutter allein großgezogen. Sie studierte – mit Hilfe von Stipendien – Zahnmedizin und Biochemie in Brasilien und erhielt 1987 einen Doktortitel als Biochemikerin. Nach einer Forschungsassistenz ging sie 1988 als Post-Doc ans Department für Biochemie der Universität Toronto (Kanada). Dort lernte sie ihren späteren Ehemann, einen Wiener Biochemiker, kennen. Gemeinsam übersiedelten sie 1990 nach Österreich. Dr. Ferreira war zunächst an der Universität Wien tätig, habilitierte sich im Jahr 2000 an der Universität Salzburg im Fachbereich Genetik. Als Professorin für Molekulare Biologie und Leiterin des Christian-Doppler-Labors ist sie seither in Salzburg tätig.

Über das wissenschaftliche Werk

Vor 18 Jahren kam die Professorin vom Fachbereich Molekulare Biologie der Uni Salzburg nach Österreich. Etwa so lange forscht sie auch an Allergien. In Zusammenarbeit mit ihrem „wissenschaftlichen Guru“, dem Allergieforscher Dietrich Kraft von der Uni Wien, entwickelte Ferreira beispielsweise das weltweit erste rekombinante (künstlich hergestellte) Allergen, jenes der Birke.

An der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg baute sie eine Arbeitsgruppe zur Erforschung von Struktur und Funktion von Allergenen auf, war an richtungsweisenden Publikationen im Bereich der Allergieforschung beteiligt und konnte mit ihrer Forschergruppe den ersten und bislang einzigen Forschungsschwerpunkt des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF nach Salzburg bringen. Der international sichtbare Erfolg des Projekts gab den Anstoß zur Bildung des universitären Schwerpunktes „Biowissenschaften und Gesundheit“ im Jahr 2002, in dem die Allergieforschung einen zentralen Bestandteil darstellt, sowie für die Genehmigung des Christian-Doppler-Labors für „Allergiediagnostik und Therapie“ im Jahr 2006. Als Gründungsdirektorin hat Fatima Ferreira-Briza sich auch weiterhin der Entwicklung und Produktion von standardisierten rekombinanten Allergenen zur Diagnose und zur Therapie gewidmet.

So arbeitet sie an künstlichen Impfstoffen, etwa gegen die Traubenkraut- sowie Beifußallergie. Vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten wurde Frau Ferreira zur Wissenschafterin des Jahres 2008 gekürt – nicht zuletzt für ihr Bemühen, ihre Arbeit und ihr Fach einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen und damit das Image der österreichischen Forschung zu heben.

Universitätsprofessor Dr. Josef Thalhamer, Fachbereich Molekulare Biologie, Universität Salzburg

Universitätsprofessor Dr. Josef Thalhamer, Fachbereich Molekulare Biologie, Universität Salzburg

Aus der Laudatio

… ist auf den ersten Blick die hervorstechendste Eigenschaft von Fatima ihr optimistisches, freundliches und humorvolles Wesen, jedoch in einer „brasilianischen“ Qualität – also um einiges lebendiger als wir Mitteleuropäer es gewohnt sind. Ebenfalls fasziniert bin ich von der selbstverständlichen Wertschätzung und dem Respekt, den sie allen KollegInnen, MitarbeiterInnen und StudentInnen entgegenbringt. … gepaart mit der Fähigkeit zu klaren Zielvorstellungen, einem starken Willen zur Umsetzung und der Bereitschaft, dafür viel und hart zu arbeiten.

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