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© Martin Hasenöhrl

Internationaler Hauptpreis für Kunst & Kultur 2024

Reinhold Tritscher

Reinhold Tritscher, geboren 1964 in Saalfelden am Steinernen Meer, ist ein vielseitiger Schauspieler, Regisseur und künstlerischer Leiter mit tiefen Wurzeln in der Salzburger Kulturszene. Seine künstlerische Reise begann in der Elisabethbühne (heute Schauspielhaus Salzburg), wo er nach seiner Ausbildung als Schauspieler und Regisseur tätig war und erste Regieerfahrung sammelte. Schon früh zeigte sich seine Leidenschaft für Theater als gesellschaftliches Werkzeug, was ihn dazu veranlasste, über die traditionelle Theaterarbeit hinauszugehen.

1993 gründete Tritscher das Theater ecce, das heute als Leuchtturmprojekt für integratives und inklusives Theater in Österreich gilt. Mit diesem Ensemble schuf er eine Plattform, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt, um gemeinsam auf der Bühne zu stehen und künstlerische Projekte zu realisieren. Eines seiner bemerkenswertesten Projekte war „Das Leben ist ein Traum“, eine Inszenierung von Calderóns „Comedia“, die mit 40 Akteur:innen – darunter professionelle Künstler:innen, Musiker:innen, Akrobat:innen und Schauspieler:innen mit Behinderung – im Salzburger Volksgarten aufgeführt wurde. Dieses Projekt, das als Meilenstein der inklusiven Theaterarbeit gilt, brachte die alternative und bürgerliche Kulturszene Salzburgs auf beeindruckende Weise zusammen und fand große Anerkennung in der Öffentlichkeit und der Presse.

Theater für ALLE – Theater ecce

Tritschers Arbeit zeichnet sich durch eine enge Verknüpfung von Kunst und sozialem Engagement aus. In seinen Projekten geht es nicht nur darum, künstlerische Grenzen zu erweitern, sondern auch darum, gesellschaftliche Missstände sichtbar zu machen und marginalisierten Gruppen eine Stimme zu geben. So etablierte er unter anderem die „Theaterwerkstatt für Psychiatrieerfahrene“. Später wurde diese zur VOLXTHEATERWERKSTATT weiterentwickelt. Unter anderem wird Menschen mit psychischen und sozialen Problemen damit eine Bühne geboten. Gemeinsam konnten bisher mehr als 50 Stücke und künstlerische Projekte realisiert werden.

Sein Engagement wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Würdigungspreis der Republik Österreich für seine Arbeit zur Integration von Menschen mit Behinderung und der Maecenas Hauptpreis für „Romeo und Julia“, das als Gesamtkunstwerk von höchstem Niveau bezeichnet wurde. Tritscher hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Theater als Medium zu nutzen, um soziale Themen zu adressieren, die oft unter der Oberfläche bleiben. Sein Theaterprojekt „Nachtasyl“ von Maxim Gorki, das in Zusammenarbeit mit verschiedenen sozialen Institutionen realisiert wurde, ist ein weiteres Beispiel dafür. Diese Produktion, bei der Menschen mit Beeinträchtigungen, soziale Außenseiter:innen und professionelle Künstler:innen zusammenwirkten, wurde mit der „Rose für Menschenrechte“ der Plattform Menschenrechte Salzburg ausgezeichnet.

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Brigitte Trnka, ehem. Kulturredakteurin beim ORF Salzburg
© Hospiz Bewegung

Brigitte Trnka, ehem. Kulturredakteurin beim ORF Salzburg

Brigitte Trnka über Reinhold Tritscher

Die Arbeit, die Reinhold Tritscher seit so langer Zeit mit seinen Workshops und seinen Theaterproduktionen leistet, sein Engagement, sein Spürsinn für die wichtigen Dinge des Lebens, sein humanistischer Zugang zu den Fragen der Welt, all das machen ihn weiß Gott würdig für einen großen Preis, wenn es um „Inklusion in der Kunst- / Kulturarbeit geht.

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