Yvonne Wasserloos
© Martin Hasenöhrl

Internationaler Hauptpreis für Wissenschaft & Forschung 2025

Univ. Prof.in Dr.in phil. habil. Yvonne Wasserloos Mag.a Art.

Yvonne Wasserloos ist seit 2022 Professorin für Musikwissenschaft an der Universität Mozarteum Salzburg und leitet dort den interdisziplinären Arbeitsschwerpunkt „Musik und Macht – Dimension und Kontext“. Ihre wissenschaftliche Arbeit widmet sich konsequent der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Wirkung von Musik – insbesondere im Kontext von Demokratie und Erinnerungskultur, in extremistischen Kontexten wie in der historischen Perspektive im Nationalsozialismus und gegenwärtig im Rechtsextremismus. Ihre Forschungen zum Missbrauch von Mainstream-Musik und Filmmusik in der rechtsextremen Szene als Teil der rechten Popularisierungsstrategie sind einschlägig und finden international Beachtung.

Die von ihr an der Universität Mozarteum initiierten Projekte verbinden künstlerische Praxis, wissenschaftliche Auseinandersetzung und gesellschaftliche Verantwortung sowie Vermittlung. Dazu zählt die internationale Konferenz „Demokratie – Materialisierung in und durch Musik“ (2024), die sich mit der Frage beschäftigt, wie Musik in den Aushandlungsprozessen zur Bedeutung und Stärkung von Demokratie beitragen kann. Die interdisziplinäre Tagung „In honour of. Kulturen des Erinnerns und Gedenkens“ (2025) spiegelt ihr Anliegen wider, Musik als Medium zur Entwicklung und Beeinflussung des kollektiven Gedächtnisses zu erforschen. Daran anschließend zeigt der internationale Kongress „BioSphere & TechnoSphere. Music and Sound beyond the Human“ (2025) bestehende und zukünftige Verschiebungen in der Deutung von Geschichte und Gegenwart durch Digitalisierung und KI-generierte Musik auf.

Die politische und gesellschaftlichte Macht der Musik

Ein besonderes Engagement zeigt Yvonne Wasserloos im Bereich der Erinnerungskultur. Zentral sind ihre Forschungen zur Zerstörung von (im-)materiellem kulturellem Erbe und Fälschungen in der Musikgeschichtsschreibung im NS-Regime. Im Rahmen der von ihr initiierten und konzipierten Veranstaltungsreihe „Erinnerungsorte“, die alljährlich zum Internationalen Holocaust-Gedenktag stattfindet, werden Kompositionen von im NS-Regime verfolgten und ermordeten Künstler:innen aufgeführt sowie Texte und Werke präsentiert, die diese Zeit verarbeiten. Wichtig ist Yvonne Wasserloos dabei besonders, die „Erinnerungorte“ über ihre Lehrveranstaltungen gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden der Universität Mozarteum zu gestalten. Involviert sind diverse Künste wie Musik und Schauspiel sowie zahlreiche Departments und das Thomas Bernhard Institut.

Darüber hinaus ist Yvonne Wasserloos an EU-weiten Projekten beteiligt, was ihren interdisziplinären Zugang und internationale Ausrichtung unterstreicht. Zudem ist sie als Gastprofessorin international eingebunden: an der Royal Academy of Music London, der Universität Kopenhagen, Humboldt Universität Berlin, Leuphana Universität Lüneburg oder der LUCA-School of Arts Brüssel.

Mit ihrer Forschung und ihrer öffentlichen Wirksamkeit in internationalen Medien und Publikationen trägt Yvonne Wasserloos maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für die politische und gesellschaftliche Macht von Musik zu schärfen. Ihr Engagement macht sie zu einer wichtigen Stimme für Demokratie, Friedensförderung und kulturelle Verantwortung in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.

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Melanie Unseld
© Martin Schoberer

Prof.in Dr.in Melanie Unseld, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft

Melanie Unseld über Yvonne Wasserloos

„Die Frage, ob Musik politisch sei, beschäftigt Yvonne Wasserloos schon lange: In welcher Art und Weise hängen Musik und Politik zusammen? Welche Anteile hat Musik an demokratischen Prozessen? Welche Rolle spielt Macht in diesem Zusammenhang? Als Wissenschafterin geht Yvonne Wasserloos dabei auch unbequeme Wege, nämlich dorthin, wo Musik missbräuchlich für politische Zwecke instrumentalisiert wird. Die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft (ÖGMw), im Herbst 2024 ausgerichtet am Mozarteum Salzburg, lag daher mit dem Thema „Demokratie – Materialisierung in und durch Musik“ bei ihr in profilierten Händen.“