Prof. Dr. Karl-Heinz Ritschel
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Anerkennungspreis für das Lebenswerk 2010

Prof. Dr. Karl-Heinz Ritschel

1930 in Oberaltstadt im Riesengebirge, heute Tschechische Republik, geboren, flüchtete Karl-Heinz Ritschel mit seiner Familie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Wien. Schon während der Mittelschulzeit besserte er als freier Mitarbeiter diverser Zeitungen das schmale Familienbudget auf und wurde 1954 freier Redakteur des neu gegründeten „Bild-Telegraf“. Nach einem Intermezzo bei der Grazer „Kleinen Zeitung“ kehrte er als Innenpolitik-Redakteur zum Bild-Telegraf zurück. Die Zeit nach der Einstellung des Blattes nutzte Ritschel, um sein Studium der Zeitungswissenschaft und Kunstgeschichte abzuschließen. Am 1. Dezember 1959 begann Karl-Heinz Ritschel als Wirtschaftsredakteur seine Laufbahn bei den Salzburger Nachrichten. 1960 wurde er Chef vom Dienst, avancierte fünf Jahre später zum stellvertretenden Chefredakteur, folgte ab 1965 René Marcic als Chefredakteur und prägte in der Folge über drei Jahrzehnte die journalistische Ausrichtung der Zeitung.

Über das Lebenswerk

Mit großem persönlichen Engagement förderte Karl-Heinz Ritschel die kulturelle Entwicklung in Salzburg – u.a. unterstützte er die Generalsanierung der Franziskanerkirche und spielte als Präsident des Museumsvereins seit 1990 eine wesentliche Rolle für die Einrichtung des Salzburg Museums in der neuen Residenz.

Nicht zuletzt schuf sich Ritschel einen Namen auch als Schriftsteller und Autor von über 50 Büchern, in denen er sich der Historie und seiner Wahlheimat Salzburg widmet – darunter „Salzburg, Anmut und Macht“, die „Salzburger Miniaturen“ und „Miniaturen zur Weltgeschichte“.

Für sein publizistisches Werk wurde Karl-Heinz Ritschel bereits vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Körner Preis, dem Karl-Renner-Preis und dem Publizistikpreis der Leopold-Kunschak-Stiftung; 1995 verlieh ihm die Republik Österreich für seine Verdienste das Große Ehrenkreuz.

Abgesehen von seiner persönlichen Leistung als Verfasser von Leitartikeln und als prononcierter kulturpolitischer Journalist schuf Karl-Heinz Ritschel als Chefredakteur der SN vor allem ein von der Unabhängigkeit der Ressorts geprägtes Klima der Eigenverantwortung im Haus. Sein unverrückbares Festhalten am Prinzip der Qualitätszeitung führte letztlich auch 1989 zur Einführung der Österreich-Ausgabe der Salzburger Nachrichten. 1982 startete er die „SN-Grafik-Galerie“, die mehr als 20 Jahre in der Zeitung erschienen ist und Arbeiten von weit über hundert jungen KünstlerInnen präsentierte. Sein Anliegen, Geschichte zu vermitteln, verwirklichte er in rund 500 Kolumnen unter dem Titel „Geschichte aktuell“.

Prof. Alfred Winter, Landesbeauftragter für kulturelle Sonderprojekte

Prof. Alfred Winter, Landesbeauftragter für kulturelle Sonderprojekte

Alfred Winter über Karl-Heinz Ritschel

Karl-Heinz Ritschel bedeutet für mich Publizistik und Journalismus „des Geistes“. Er verstand es, sich mit großer Energie und fachwissender Vehemenz für die Kultur Salzburgs, den Schutz der Altstadt und die Landschaft einzusetzen und half oft unwichtig erscheinende Kleinode zu bewahren. Genauso aber war er streitbar gegen Fehlentwicklungen

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